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Wenn man denn eines hätte: Ösiens Tollpatschigkeit bei der Impfstoffbeschaffung wird nur noch von der Schnapsidee übertroffen, unter dem Missverständnis des „Föderalismus“ jeden Kuhweiler mit einer eigenen Impfstrategie in den Kampf gegen das gefährlicher werdende Virus, die zunehmende Corona-Müdigkeit und die abnehmende Finanzkraft des Staates zu schicken.

Naive Charaktere könnten meinen, der optimale Schutz der Bevölkerung vor einer potentiell tödlichen Infektionskrankheit sei eine der wichtigsten Aufgaben für Politik und Verwaltung. Weit gefehlt: Nach der frühen Pleite beim Contact Tracing und den zwischenzeitlich höchsten Infektionszahlen aller Bundesländer kommt jetzt das programmierte Kärntner Chaos beim Impfen. Ab Samstag werden erfreulicherweise auch die Hausärzte Coronaimpfungen verabreichen, berichtet die Kleine Zeitung; davon weiß allerdings die Ärztekammer nichts, sie spricht von übernächster Woche. Unbekannt ist auch, wie viel Impfstoff überhaupt vorhanden ist, oder wann er geliefert wird. Das weiß allerdings auch der Landeshauptmann nicht, da hat man immerhin denselben Wissensstand.Nicht ganz so einig ist man sich auch darüber, wie viele Menschen von den Hausärzten geimpft werden können. Die Erwartungen gehen beträchtlich auseinander, Landeshauptmann Kaiser spricht von 20 Impfungen pro Stunde, Ärztekammerpräsidentin Preiss von 30 Personen pro Hausarzt und Woche.

Nur eine – allerdings entscheidende – Sache scheint fix: Die Terminvergabe für Impfungen erfolgt nicht zentral, sondern über die Hausärzte. Das bedeutet: Die mit Millionenaufwand eingerichtete und beworbene Online-Plattform „Österreich impft“, auf der die – übrigens für jedes Bundesland völlig unterschiedlichen – regionalen Impfanmeldungen zusammengefasst sind, kann man getrost in die Tonne treten. Die Zuteilung des Impfstoffs erfolge nicht über die offizielle Anmeldeplattform, auf der sich bereits rund 145.000 Kärntner angemeldet haben“, schreibt die Kleine Zeitung. Also wird mangels zentraler digitaler Datenverwaltung binnen kürzester Zeit nicht mehr nachzuvollziehen sein, wer wann von wem und womit geimpft worden ist. Da bekommt der Slogan „Kärnten – it’s my life!“ noch einmal eine ganz andere Bedeutung: als Hilfeschrei.

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