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Im – gerade noch – aktuellen profil rechnet Christian Rainer aus mehreren aktuellen Umfragen vor, dass bis zu 40 Prozent der Österreicher sich zumindest vorstellen könnten, Strache oder Stronach zu wählen. Sie lassen sich also entweder von der Dauererigiertheit des FPÖ-Chefs oder vom Charisma des reichen, alten Mannes über die den beiden eigene politische Substanzlosigkeit hinwegtäuschen. Und sind bereit, ohne weiteres Hinterfragen das Wertvollste eines Bürgers in der Demokratie, die Stimme bei der Wahl, für diese talking heads hinzugeben.Eine gute Gelegenheit, über die Verantwortung des Wählers nachzudenken. Denn die seit Jahrzehnten – mit wenigen Ausreißern nach oben – amtierenden Politdarsteller sind nicht kraft aristokratischen Erbrechtes oder mit Waffengewalt in ihre verluderten Ämter gekommen, sondern wurden allesamt – vielleicht nicht persönlich, aber doch über ihre Partei – von uns allen gewählt. Eine erschreckende, gleichwohl richtige Erkenntnis. Und aus dem mittlerweile entstandenen Abermilliardenschaden werden wir nicht klug, sondern wir verharren offenbar in der unzählige Male als irrig entlarvten Annahme, wenn wir eitle Schwachköpfe in höchste Ämter wählen, würden sie dort verantwortungsvolle, professionelle Arbeit im Interesse des Bürgers und des Staatsganzen leisten.

Foto: Peter Schöndorfer

Strohkopf hin oder her: Wer nett anzuschauen ist, hat in Ösien schon beste Chancen, gewählt zu werden.

Dass also die Qualität der Arbeit, für die wir unsere Volksvertreter wählen und nicht schlecht bezahlen, angesichts vieler Zustände im Land und einem 220 Milliarden Euro hohen Schuldenberg nicht zufriedenstellend ist, darf als erwiesen gelten. Dass wir aber alle daran schuld sind, weil wir nichts dagegen unternehmen; am Biertisch zwar heftig debattieren, aber zu bequem sind, uns in einer Bürgerbewegung oder einer der etablierten Parteien für unsere eigenen Angelegenheiten einsetzen; trotz unzähliger Gegenbeweise weiterhin bereit sind, obskuren Figuren und Parteien Vertrauen und Stimme zu schenken, zeigt, dass der Dumme immer der Wähler ist. Und zwar doppelt: Einmal, weil er nichts dagegen tut, dass seine Interessen schlecht vertreten werden und tatenlos zusieht, wie er von jenen, die er bezahlt, hintergangen wird. Und ein zweites Mal, weil er die Folgen dieser Unterlassung am eigenen Leib zu spüren bekommt: hohe Steuerbelastung, weniger verfügbares Einkommen, schlechtere Bildungschancen, eingeschränktes Entwicklungspotential, geringere Lebensqualität. So wäre es hilfreich, wenn wir nicht nur die Politiker beim Kragen, sondern auch uns selbst an der Nase nehmen würden. Einen spürbaren Motivationsimpuls kann man sich unter dieser Adresse abholen: http://www.staatsschulden.at

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